Beckenbodengymnastik
Wie funktioniert ein Beckenbodentraining?
Den Beckenboden sieht und spürt man nicht. Trotzdem kann man lernen, die Muskeln des Beckenbodens willkürlich zu bewegen und durch ein Training zu stärken – ähnlich wie die Muskeln an Armen und Beinen. Ein Beckenbodentraining umfasst sowohl Spannungs- als auch Entspannungsübungen. Wer sich unsicher ist, kann Übungen zur Kräftigung des Beckenbodens auch mithilfe einer Physiotherapeutin oder eines Physiotherapeuten erlernen.
Welche Aufgaben hat der Beckenboden?
Ein kräftiger und gesunder Beckenboden ist wichtig für die Gesundheit, denn er
- gibt den Bauch- und Beckenorganen Halt,
- unterstützt die Schließmuskulatur von Harnröhre und After,
- hält dem hohen Druck stand, der unter anderem beim Husten und Lachen, beim Pressen beim Stuhlgang und bei körperlicher Belastung, beispielsweise beim Heben schwerer Gegenstände entsteht.
Wann ist ein Beckenbodentraining sinnvoll?
Eine schlechte Haltung, Übergewicht und viel Sitzen können mit der Zeit dem Beckenboden zusetzen und ihn schwächen. Bei Frauen werden die Muskeln durch Schwangerschaft und Geburt zusätzlich beansprucht.
Ein Beckenbodentraining kann vor allem hilfreich sein bei:
- Blasenschwäche
- Darmschwäche
- Übergewicht
- Haltungsschwächen
Bei Frauen zusätzlich:
- Vor und nach der Geburt
- Bei Bindegewebsschwäche durch Hormonveränderungen in den Wechseljahren
- Bei Gebärmutterabsenkung
- Nach Operationen im Beckenbereich
Bei Männern zusätzlich:
- Nach Operationen an der Prostata
- Bei Potenzproblemen
Quellen
Andreae S. Lexikon der Krankheiten und Untersuchungen. Stuttgart: Thieme; 2008.
Longo DL, Fauci AS, Kasper DL, Hauser SL, Jameson JL, Loscalzo J. Harrison’s Principles of internal medicine. New York: McGraw-Hill Companies. 18th ed; 2011.
Pschyrembel W. Klinisches Wörterbuch. Berlin: De Gruyter; 2014.